Gerechtigkeit und Möglichkeiten schaffen
Nicht jeder Amputierte hat automatisch einen Anspruch auf eine Sportprothese und erhält diese auch. Aber bestimmt jeder Amputierte verspürt irgendwie den Wunsch, wieder schnell laufen zu können. Da galt es für uns einzuspringen und das, was der Gesetzgeber nicht vorsieht, möglich zu machen: Wir sind der Ansicht, dass die Ausübung von Breitensport durch schnelles Laufen mit Sportprothese sehr wohl zum Lebensalltag gehört.
Jeder, der möchte und in der Lage ist, sollte den Laufwind (wieder) im Gesicht spüren können!
Und so gründeten wir, um etwas zu bewegen, im September 2020 mit weiteren Mitstreitern den Verein „Initiative Laufen im Wind". Interessierten Amputierten werden durch den Verein bei regelmäßig organisierten Veranstaltungen Laufprothesen unentgeltlich zur Verfügung gestellt und so das schnelle Laufen ermöglicht.
Wer WIR sind?
Tatjana Schock,
...deren Leben an diesem Tag im Januar abrupt auf den Kopf gestellt wurde. Bei einem Schlittenausflug mit ihrer Tochter wird sie auf dem Parkplatz von einem Auto überfahren. Ihr rechtes Bein wird innerhalb des Knies abgetrennt. Am Tag vorher noch joggen gewesen und nun fehlt nach der Amputation das rechte Knie, der Unterschenkel und der Fuß. Und dann stehen da ein Arzt und ein Orthopädietechniker am Fußendes des Bettes und sprechen über Prothesen. Alltagsprothesen. Klar! - Aber das ist nicht alles! Wieder schnell zu laufen- das ist das Ziel!
Oliver Tepper,
...Berufsschullehrer und engagierter Orthopädietechniker, tagtäglich mit viel Freude, Optimismus sowie Zugewandheit u-n-e-r-m-ü-d-l-i-c-h auf der Suche, die beste Lösung für jeden Einzelnen seiner Schüler oder Patienten zu finden. Seine Ambitionen sind bei Kollegen und in einschlägigen Kreisen bestens bekannt. Offen für neue Erfahrungen und Herausforderungen engagiert er sich u.a.mit einem ehrenamtlichen Aufenthalt bei Pro Uganda- Prothesen für ein neues Leben e.V. (Link) , einem Verein, der Menschen in Uganda Prothesen schenkt. Für ihn ist immer auch ein Ziel, den Patienten mehr als nur den Standard-Alltag zu ermöglichen. Und weil das nicht reicht, gibt er sein Wissen an den Nachwuchs als Dozent weiter.
Dr. med Sebastian Benner
...als leitender Oberarzt und Sektionsleiter Technische Orthopädie der BG-Unfallklinik Frankfurt tätig sowie darüber hinaus lange Zeit noch als Notarzt der Flugbereitschaft ständig im Einsatz zum Wohle der Menschen, die aus ihrem Leben gerissen werden. Er hatte schon immer das Ziel, das Unmögliche möglich zu machen. Networking, Organisation medizinischer Austauschformate zur Fortbildung - alles zum Wohle der Patienten deutschlandweit. Darüberhinaus schafft auch er es, trotz zahlreicher zu behandelnder Amputationsfälle, den Enthusiasmus zu behalten und den Patienten immer wieder einen positiven Ausblick und Hoffnung zu geben. Laufen- Rennen? Warum nicht?
Matthias Körner,
...hochmotiviert und mit ganzem Herzen Physiotherapeut , sowohl in der Lehre als auch in der Praxis als fachlicher Leiter der Physiotherapie ambulant und Spezialist der technischen Orthopädie der BG-Unfallkilinik Frankfurt, immer eng am Patienten. Hungrig nach Herausforderungen. Selbstverständlich auch ehrenamtlich in Uganda 6 Wochen gewesen. Den Patienten aus der Komfortzone zu locken, ist sein Credo und er freut sich mit ihnen über die Erfolge. Dabei immer das Ziel vor Augen, ihnen ein Leben ohne bzw. mit so wenig Einschränkungen (wieder) zu ermöglichen. Laufen mit Alltagsprothese: Haken dran! Neues Ziel: Laufen mit Sportprothese- ok, let`s go!
Christian Rodde,
...Ehemann und Partner in crime von Tatjana, dem sofort klar war, dass er die Familie managt, bis das gemeinsame Projekt „90% plus“ des alten Lebens wieder zu erreichen, abgeschlossen ist. Und Laufen - schnell Laufen, gehört zum (alten) Leben dazu - und das ist das Ziel- nicht nur in der Familie.